Laut Stanley Druckenmiller wird die derzeitige Pattsituation zum US-Schuldendeckel von den Gefahren unkontrollierter zukünftiger Staatsausgaben in den Schatten gestellt.

„Die fiskalische Rücksichtslosigkeit des letzten Jahrzehnts ist wie ein Horrorfilm“, sagte Stanley Druckenmiller, Hedgefonds-Investor und langjähriger Defizitgegner, am Montag (1.5.) in einer Rede an der University of Southern California Marshall School of Business.

In einer E-Mail drückte der 69-jährige anschließend seine Hoffnung aus, dass die US-Regierung nicht zahlungsunfähig werde, „aber ehrlich gesagt ist diese ganze Konzentration auf die Schuldenobergrenze anstelle des zukünftigen Steuerproblems so, als ob man am Strand von Santa Monica sitzt und sich Sorgen darüber macht, ob eine 30-Fuß-Welle den Pier beschädigen wird, obwohl man weiß, dass ein 200-Fuß-Tsunami nur zehn Meilen entfernt ist.“

Viel schlimmer als gedacht

Druckenmiller hatte Studenten schon vor einem Jahrzehnt aufgefordert, auf die ausufernden Staatsdefizite zu achten, die seiner Meinung künftige Generationen in den Ruin zu treiben drohen. Damals sagte er, dass ein durch rücksichtslose Ausgaben ausgelöstes Wirtschaftsdebakel die Probleme von 2008 in den Schatten stellen könnte. Die heutige Situation „sieht viel schlimmer aus, als ich sie mir vor zehn Jahren vorgestellt habe“, warnt der Gründer und Chef des 2010 geschlossenen Hedgefonds Duquesne Capital.

Das große Problem seien das Thema Sozialversicherung, Medicare und Medicaid, die ohne Kürzungen in der Zukunft gestrichen werden müssten, so Druckenmiller. In seiner Rede äußerte er sich besorgt über die Pläne der Regierung Biden zur Bewältigung der potenziellen Finanzierungslücken und auch über die mangelnde fiskalpolitische Zurückhaltung der republikanischen Partei.

Nach Schätzungen des Congressional Budget Office würden die Ausgaben für Senioren einschließlich der Zinsausgaben bis 2040 100 Prozent der Steuereinnahmen des Bundes erreichen, erläutert Druckenmiller. Die derzeitige US-Schuldenlast von 31 Billionen US-Dollar lasse zudem die künftigen Zahlungen für Ansprüche unberücksichtigt. Wenn man den Gegenwartswert dieser Bürde berücksichtigt, liege die Schuldenlast eher bei 200 Billionen Dollar, so der milliardenschwere Manager.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.