Wenn man den Blick in die Vergangenheit richtet, kommt einem bei diesem Thema sofort eine Kampagne des mittlerweile verstorbenen Ministers Norbert Blüm in Erinnerung. Im Jahr 1986 verkündetet er auf großen Plakaten: „Denn eins ist sicher: Die Rente.“

Die verbale Kehrtwende kam 2014!

Zum 125-jährigen Jubiläum der gesetzlichen Rentenversicherung muss auch der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm zugeben: Die Rente ist nicht sicher.

Vielleicht hat es Minister Blüm mit seiner Prognose Mitte der 1980er Jahre einfach nicht besser gewusst aber kaum eine politische Aussage ist in den deutschen Köpfen so hängengeblieben.

Folgenreich ist dieser Satz vor allem deshalb, weil sich Millionen Bundesbürger auf diese Aussage verlassen haben. Dabei stimmt sie längst nicht mehr, ja vielleicht hat sie auch nie gestimmt. Das Rentensystem in Deutschland ist ja so aufgebaut, dass Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen die Rentner finanzieren. Doch die jüngsten Zahlen entwickeln sich geradezu dramatisch. Anfang der 1960er Jahre haben sechs Arbeitnehmer einen Rentenbezieher finanziert und 1992 waren es immerhin noch drei Arbeitnehmer. Aktuell stehen einem Altersrentner rund zweieinhalb Beitragszahler gegenüber. Und dieses Verhältnis wird in den nächsten 10 Jahren weiter sinken. Dann wird die demografische Keule gnadenlos zuschlagen, weil die geburtenstarken Jahrgänge, vor allem der Jahrgang 1964, vom Arbeitsleben in die Rente wechseln.

In der Politik ist dieses Problem längst angekommen. Vor 15 Jahren war die erste große Koalition unter Angela Merkel entschlossen gegenzusteuern. Der Rentenbeginn wurde schrittweise auf 67 Jahre erhöht. Dass diese Maßnahme nicht vollumfänglich ausreicht, beweist die Tatsache, dass der Bund schon seit Jahren Steuergelder in das Rentensystem überweist. Im Jahr 2023 wird die Summe 112 Milliarden Euro betragen.

Umso wichtiger ist es, eigenverantwortlich gegenzusteuern. Will sagen, dass die private Vorsorge einen immer größer werdenden Stellenwert einnehmen muss.

Wer sich bei Eintritt in die Rente ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird sehr wahrscheinlich sein blaues Wunder erleben. Bereits jetzt haben viele Rentner einen Nebenjob oder gehen freiwillig weiter zur Arbeit, um den Lebensstandard zu halten.

Alle noch aktiven Arbeitnehmer, aber auch Selbständige sollten aber ab sofort private Vorsorge betreiben.

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