1. Die Angst vor dem Wirtschaftsaufschwung
  2. Es ist kein Zufall, dass der Goldpreis in Euro so stark gestiegen ist
  3. Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

  1. Die Angst vor dem Wirtschaftsaufschwung

Paradoxe Welt. Die EZB befürchtet ein Ende der Rezession und will deshalb die Zinsen erhöhen. Die Wirtschaft hat ihre eigene Logik. Und die mutet manchmal etwas merkwürdig an. Die Meldungen der vergangenen Woche und deren Interpretationen sind ein gutes Beispiel dafür. So ließen etwa folgende gute Meldungen neue Hoffnung aufkommen: Der ifo Index signalisierte einen zunehmenden Optimismus in der deutschen Wirtschaft. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Präsidentin Christine Lagarde misst dem Rückgang der Energiepreise keinen besonderen Wert bei. Die Kerninflationsrate steige schließlich weiterhin. Und überhaupt: Sollte die Wirtschaft in Europa wieder an Fahrt aufnehmen und der Arbeitsmarkt deshalb weiterhin so angespannt sein, dass sich die Lohn-Preis-Spirale weiter hochdreht, sei die Inflationsgefahr nicht gebannt. Schon in einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hatte sie gesagt: „Die Inflation ist, wie auch immer man sie betrachtet, viel zu hoch. Wir bei der EZB sind entschlossen, die Inflationsrate zeitnah auf zwei Prozent zu senken, und wir ergreifen alle Maßnahmen, die wir dazu ergreifen müssen“.


  1. Es ist kein Zufall, dass der Goldpreis in Euro so stark gestiegen ist

Der Goldpreis stieg in den vergangenen Monaten kräftig an. Für Fondsmanager Bert Flossbach ist das kein Zufall. Hinter dem Anstieg stecken jedoch keine Investoren, sondern die großen Notenbanken von China bis zur Türkei.

Gold gilt als sichere Anlageform in turbulenten Wirtschaftszeiten und als Inflationsschutz. Gerade unter Kleinanlegern erfreut sich das Edelmetall großer Beliebtheit. Doch auch viele Profi-Investoren schätzen Gold als stabilen und verlässlichen Baustein in ihren Portfolios. Zu ihnen zählt auch Bert Flossbach, wie der Mitgründer der Kölner Investmentgesellschaft Flossbach von Storch im Interview mit dem „Handelsblatt“ erneut bestätigt.

„Fan würde ich mich nicht nennen“, sagt Bert Flossbach. Viel eher sieht er Gold als essenziellen „Baustein innerhalb eines breit aufgestellten Vermögens. Eine Feuerversicherung gegen die Risiken und Unfälle des Finanz- und Währungssystems, etwa gegen eine Erosion des Euros.“


  1. Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

Die indexgebundene Rentenversicherung hatte angesichts eines der „schlechtesten Börsenjahre seit Langem“ kein gutes Jahr 2022. Wie die Renditeanalyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung zeigt, gab es kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung.

Etwa zwei Drittel aller bei einer Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) befragten Vermittler beraten regelmäßig zu indexgebundenen Rentenversicherungen, auch Indexpolicen genannt. Sie stellen demnach eine sehr beliebte Produktgattung dar. 2021 gab es „beachtlich hohe“ Renditegutschriften für die Kunden, sagt IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer. Und dass trotz der in den letzten Jahren immer wieder nach unten angepassten Überschussbeteiligung, die nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen bei Indexpolicen spielt.

Doch im Jahr 2022, dem „schlechtesten Börsenjahr seit Langem“ wurden die Renditeaussichten bei Indexpolicen „zunichte“ gemacht, wie es in der entsprechenden Analyse des IVFP heißt. Die niedrigen Zinsen machten den Indexpolicen ordentlich zu schaffen, sodass die meisten Kunden am Ende mit einer Nullrunde da standen – also keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung erhielten.

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