Für das Entstehen von Inflation spielen das Angebot und die Nachfrage nach Gütern sowie die Geldmenge eine wichtige Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge einer Volkswirtschaft eine zu große Geldmenge gegenüber, steigen die Preise an – die Inflation setzt ein. Gleiches gilt, wenn die Nachfrage nach Gütern das Angebot übersteigt und dieses kurzfristig auch nicht erhöht werden kann.

Diese Situation lässt sich aktuell in vielen Ländern der Welt beobachten. Infolge der Corona-Pandemie wurden viele Lieferketten unterbrochen und Mitarbeiter entlassen, weil die Nachfrage aufgrund von Lockdowns und anderen Maßnahmen zurückging. Gleichzeitig stieg die Geldmenge durch umfassende Corona-Hilfen und eine hohe Sparquote stark an. Die gestiegene Nachfrage im Zuge der wirtschaftlichen Erholung können viele  Unternehmen aufgrund von Arbeitskräfteknappheit und wackeligen Lieferketten nun jedoch kaum bedienen.

Die Folge: Höhere Preise und ein Anstieg der Inflation.

Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Kerninflation?

Da die Inflationsentwicklung von wenigen großen Posten wie Ausgaben für Energie- oder Lebensmittel getrieben wird, kann ein falscher Eindruck entstehen, wenn etwa der Ölpreis in einem kalten Winter oder Obst- und Gemüsepreise bei einer schlechten Ernte kurzfristig rasant steigen. Da Entwicklungen wie diese nicht bedeuten, dass das durchschnittliche Preisniveau tendenziell steigt oder die Kaufkraft des Geldes mittel- bis langfristig abnimmt, gibt es neben der gängigen Inflationsberechnung auch noch das Konzept der Kerninflation. Diese blendet kurzfristige Preisschwankungen und Datenausreißer aus, schwankt deshalb weniger als die normale Inflationsrate und soll auf diesem Wege die langfristige, dauerhafte Preisentwicklung abbilden.

Dieses Konzept soll Zentralbanken dabei helfen, die Gesamtsituation besser einzuschätzen, damit nicht bei jedem Einzelpreisanstieg gleich drastische Maßnahmen ergriffen werden, die der wirtschaftlichen Lage unter Umständen gar nicht gerecht werden.

Was ist die Vermögenspreisinflation und wie hoch ist sie?

Ein andauernder Preisanstieg bei Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien wird als Vermögenspreisinflation bezeichnet. Laut Flossbach von Storch (FvS) Vermögenspreisindex sind die Preise für das Vermögen, das sich im Besitz deutscher Privathaushalte befindet, zum Ende des dritten Quartals 2021 um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal angestiegen. Das ist der höchste Preisanstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2005.

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