Eigentlich hätte es für den Goldpreis aufgrund der regelrecht explodierten Inflation ein gutes Jahr werden können. Tatsächlich verlor der traditionsreiche Inflationsschutz 2021 aber 4,5 Prozent an Wert.

Sowohl in den USA als auch in der Eurozone war ein extrem starker Anstieg der Inflation registriert worden. Während im Dezember 2020 der Dollar lediglich 1,4 Prozent p.a. an Kaufkraft verloren hat, war für den November bereits eine Teuerungsrate in Höhe von 6,8 Prozent p.a. zu beklagen. Auch bei der Gemeinschaftswährung Euro hat sich der Wertverfall in diesem Jahr erheblich beschleunigt. Von minus 0,3 Prozent (Dezember 2020) hat sich in der Eurozone die Inflation auf plus 4,9 Prozent p.a. (November) beschleunigt. Weil bei den Ursachen häufig auf corona-bedingte Sonderfaktoren verwiesen wird, scheinen viele Investoren dieser Argumentation zu folgen und strafen deshalb den altbewährten Inflationsschutz Gold mit Nichtachtung.

Auch das drohende Ende der ultraexpansiven Geldpolitik – zumindest in den USA – hat der Attraktivität von Gold nicht gerade geholfen. Steigende Zinsen generieren zwar höhere Opportunitätskosten (Zinsverzicht durch Goldbesitzer), allerdings sollte man dabei stets zwei Aspekte stets im Hinterkopf behalten.

  1. Deutlich steigende Zinsen gefährden die Zahlungsfähigkeit hochverschuldeter Staaten und erhöhen dadurch die Ausfallrisiken der Schuldner.
  2. Auf lange Sicht dürfte die Inflationsrate höher ausfallen, als die Rendite von Triple A-Staatsanleihen, was meist als Argument zum Kauf von Gold interpretiert wird.
  3. Wer davon überzeugt ist, dass die Risiken der globalen Finanzsysteme beherrschbar bleiben oder gar nachhaltig gelöst werden, sieht möglicherweise keinen Grund zum Kauf von Gold. Alle anderen sollten auf eine angemessene Goldquote auf keinen Fall verzichten.

Silber, das häufig etwas despektierlich als „Gold des armen Manns“ bezeichnet wird, hat im Jahr 2021 angesichts einer Performance von ca. minus 13 Prozent stark enttäuscht.

Trotz mehrerer Aufbäumversuche tendierte der Silberpreis vor allem in den Sommermonaten deutlich bergab, um Ende September mit 21,12 Dollar ein neues Jahrestief zu markieren.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.