Wie viel Geld brauche ich zusätzlich, wenn die gesetzliche Rente nicht reicht? Diese Frage sollten sich Menschen besser früher als später stellen. Und dann die richtigen Entscheidungen treffen.

Von Patrick Peters

Die Altersbezüge der rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland sollen in diesem Jahr um 5,2 Prozent im Westen und 5,9 Prozent im Osten steigen. In Westdeutschland wäre es das größte Plus seit fast 40 Jahren. Auch 2023 solle es ein kräftiges Plus geben. Das ist erfreulich für die Bezieher gesetzlicher Rente. Weniger erfreulich ist, dass kommenden Generationen kaum derart verwöhnt werden dürften.

Denn: Bis 2035 wird der Beitrag laut Rentenversicherung voraussichtlich auf 22,3 Prozent steigen und das Rentenniveau auf 45,7 Prozent sinken. Das heißt, dass Rentnerinnen und Rentner aus der gesetzlichen Rentenversicherung knapp 46 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens erhalten. Und das ist auch noch gedeckelt, und zwar auf derzeit rund 3100 Euro monatlich.

„Die Folge daraus kann eine eklatante Versorgungslücke im Alter sein. Denn wer ein hohes Einkommensniveau gewöhnt ist, müsste sich dann einschränken. Und vom Bruttorentenbezug gehen auch noch Kranken- und Pflegeversicherung und gegebenenfalls Steuern ab, zumal die gesetzliche Höchstrente ein theoretischer Wert und faktisch von niemanden erreichbar ist“, betont Rolf Klein, Finanz- und Ruhestandsplaner aus Krefeld.

Die Herausforderung sei, eine ehrliche Bestandsaufnahme der Vermögensverhältnisse und der finanziellen Ansprüche durchzuführen. Daraus könnten dann die konkreten Pläne für die Ruhestandsfinanzierung und die damit einhergehende Vermögensverwaltung abgeleitet werden. Für Rolf Klein steht die sogenannte „lebensbegleitende Strategie“ als finanzielles Lebensphasenkonzept im Fokus. Das Konzept sehe vor, dass der Kunde die Kapitalanlage so nutze, wie er sie gerade benötige, und das ohne zusätzliche Gebühren oder Hürden beim Wiedereinstieg. Monatliche Sparraten könnten beliebig oft verändert oder ausgesetzt würden, punktuelle Einzahlungen und Entnahmen seien jederzeit möglich, ebenso im Alter die genaue Berechnung monatlicher Ausschüttungen als Investmentrente.

Entscheidend ist, die potenzielle Rentenlücke nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Musterberechnung zeigt dies leicht auf. Angenommen, einer Person steht eine gesetzliche Rente von 2000 Euro monatlich zu. Aufgrund des vorherigen Einkommens liegen die finanziellen Bedürfnisse bei 2800 Euro monatlich. Das führt zu einer Versorgungslücke von 10.000 Euro jährlich und wächst im Laufe der Jahre tüchtig an. Bei 25 Jahren Rentenbezug fehlen in diesem Szenario 250.000 Euro. Und je länger das Leben dauert, desto teurer wird es. Daher empfehlen Experten, die private Altersvorsorge nicht allzu spitz zu kalkulieren.

Wichtig ist, dass für die ideale Struktur ein sorgfältiger Entnahmeplan erstellt wird. Aus diesem geht hervor, zu welchem Zeitpunkt welches Kapital zur Verfügung stehen muss – und wie die freien Gelder allokiert werden müssen, um so lange wie möglich über Kapital verfügen zu können. Das sichert auch ein längeres Leben finanziell ab.

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