Von Markus Miller

In zahlreichen Ländern steigen die Verbraucherpreise deutlich an. Die Notenbanken halten hierfür die geldpolitischen Zügel in der Hand, um im Sinne der Stabilität des Geldwertes entsprechend gegenzusteuern. Beispielsweise durch eine Drosselung der Geldflut mittels Erhöhung der Leitzinsen.

Damit würde die Kreditnachfrage gedämpft und die Geldschöpfung gebremst. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren Kurs der niedrigen Zinsen mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zum Ende des kommenden Jahres beibehalten. Damit lassen sich die Notenbanker von der derzeit hohen Inflation nicht beeindrucken.

Die EZB-Negativzinspolitik hat mittlerweile auch dazu geführt, dass zahlreiche Lebens- und Rentenversicherungen sowie Pensionskassen die damit verbundenen Herausforderungen nicht mehr bewältigen können. Rund 40 Prozent der deutschen Lebensversicherer erzielen keine ausreichenden Renditen mehr, um die Garantieversprechen an ihre Kunden zu decken!

Bundesbankpräsident Weidmann: Der letzte Euro-Stabilitätsanker fällt

Zahlreiche Notenbankvertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) würden als Lösungsansatz gegen diese latenten Risiken am liebsten eine Schuldenunion aufbauen, um die Umverteilung innerhalb EU-Europas weiter zu forcieren. Als Mahner für Stabilität und Sicherheit machte sich bisher der deutsche Bundesbankpräsident einen Namen im Direktorium der EZB und weit darüber hinaus. Leider wird dieser wichtige Stabilitätsanker nicht mehr lange halten. Dr. Jens Weidmann war zuletzt weitestgehend isoliert in seiner auf Haushaltsdisziplin basierenden Sichtweise und hat nun konsequenterweise seinen Rücktritt verkündet.

Die großen Volkswirtschaften der europäischen Südstaaten Frankreich, Italien und Spanien sind aufgrund ihrer exorbitant hohen Staatsverschuldung mittlerweile so abhängig von niedrigen Zinsen wie ein Fisch vom Wasser. Bei steigenden Zinsen würden zahlreichen EU-Staaten mittlerweile Staatspleiten drohen. Die daraus resultierenden Folgen für die Kapitalmärkte, die Wirtschaft und die Gesellschaft wären ein Desaster, das zu unkontrollierbaren Dominoeffekten führen dürfte. Mehr dazu in meinem aktuellen BLOG auf unserem Portal GEOPOLITICAL.BIZ.