Vor zwei Wochen haben sich die Zinshüter der EZB zum ersten Mal seit Pandemiebeginn wieder in Präsenz getroffen. Wie die künftige Inflationsstrategie aussehen soll, verraten jetzt interne Quellen. „Gute Fortschritte“ hätte das EZB-Treffen am Wochenende gebracht, so Präsidentin Christine Lagarde. Mehr wollte die Währungshüterin noch nicht verlauten lassen. Doch nach und nach dringen Informationen über das Strategietreffen an die Öffentlichkeit.

Inflationsziel soll künftig bei zwei Prozent liegen

Wie drei Quellen der Nachrichtenagentur „Reuters“ zugetragen haben, soll es dabei auch um eine Neuausrichtung des Inflationsziels gegangen sein. Dieses soll bei zwei Prozent liegen. In der jüngeren Vergangenheit habe dies bei „unter, aber nahe zwei Prozent“ gelegen.

Es habe Konsens bestanden, dass auch eine höhere Inflation toleriert werden könne. Debattiert wurde jedoch, bis zu welcher Inflation und wie lange ein Überschreiten akzeptiert werden soll. Auch über die genaue Formulierung des neuen Ziels herrschte laut der Quelle Uneinigkeit.

EZB: Umwelt soll bei Entscheidungen mitgedacht werden

Ziel sei es, die Strategie bis zum 9. September 2021 festzuzurren, denn dann soll bei einem Treffen über die Zukunft des Pandemie-Notfallankaufprogramms entschieden werden. „Es werden viele Entwürfe kursieren in den nächsten Tagen“, so die Quelle. Die Pressestelle der EZB gab keine Auskunft über den Stand der Besprechungen.

Geeinigt habe man sich auf das Berücksichtigen von Umweltfaktoren bei zukünftigen Entscheidungen. Außerdem soll selbstgenutztes Wohneigentum in Zukunft in die Berechnung der Inflation einfließen.