Spar-Spätstarter müssen sich im Ruhestand einschränken

Um ihre Rentenlücke zu schließen, sollten Sparer mit durchschnittlichem Verdienst möglichst früh beginnen, Geld zurückzulegen. Wer hierzulande dagegen erst mit 50 Jahren anfängt, muss sich im Alter voraussichtlich einschränken. Das zeigt eine globale Studie, bei der Deutschland im Mittelfeld landet.

Wie steht es um die Altersvorsorge in Deutschland? Und ab welchem Alter sollte man sich spätestens um die Rente kümmern? Antworten auf diese Fragen liefert der UBS International Pension Gap Index 2021. In dieser internationalen Vergleichsstudie betrachten die Studienautoren der Schweizer Großbank mit Sitz in Zürich, wie gut ein Durchschnittsverdiener in 24 ausgewählten Großstädten weltweit im jeweiligen Altersvorsorgesystem abgesichert ist.

Zudem zeigt der Report auf, wie es Arbeitnehmende schaffen können, ihren Lebensstandard auch nach Renteneintritt zu halten. Demnach zählt Deutschland gemeinsam mit Großbritannien, Italien, Frankreich, Indien, Israel, den USA, Südafrika und Kanada zum Mittelfeld derjenigen Länder, in denen Arbeitnehmende schon in jungen Jahren fürs Alter vorsorgen sollten. Eine auskömmliche Rentenversorgung sei dort mit einem langfristigen Finanzplan und einer moderaten Sparquote gut machbar.

Dabei gelte jedoch: Wer früher mit der Altersvorsorge beginnt und mit einem Anlagehorizont von 35 Jahren oder mehr plant, muss einen umso geringeren Anteil seines Einkommens für die Altersvorsorge zurücklegen. Wer aber beispielsweise erst im Alter von 50 Jahren anfängt  vorzusorgen, muss zwischen 20 Prozent und 50 Prozent des Einkommens aufbringen, um die geringe  staatliche Rente zu ergänzen. Solch hohe Sparquoten seien für Durchschnittsverdiener allerdings häufig gar nicht realistisch.

Deutsches Umlagesystem gefährdet

Denn in Städten wie München sorgen hohe Lebenshaltungskosten dafür, dass das Sparpotenzial begrenzt ist und frühe, disziplinierte Investitionen erforderlich sind. Da private Haushalte in Deutschland durchschnittlich 10 Prozent ihres Einkommens sparen, scheint dies zwar machbar. Dennoch sei das deutsche Umlagesystem bei den Renten wegen der schnellen Alterung der Bevölkerung gefährdet: Weniger als drei Arbeitnehmer tragen heute einen Rentner, in zwei bis drei Jahrzehnten werden es nur noch zwei sein.