Die aktuell fragile Lage an den Aktienmärkten durch Inflationsgefahren und die damit verbundenen Zinsrisiken sowie die Schwäche der Emerging Markets und Asien, hat mich dazu veranlasst die Struktur der Depots erheblich anpassen zu lassen.

Bericht zum 13.5.2021

Die Erholung der Weltkonjunktur hat in den letzten Monaten weiter an Fahrt gewonnen, wobei sie in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Coronavirus-Pandemie ist noch nicht überstanden. Neuausbrüche des Virus und der ungleichmäßige Impffortschritt stellen den Zeitplan für die Wiederöffnung der Wirtschaft infrage. Dennoch deuten die globalen Wirtschaftsdaten auf eine anhaltende Verbesserung hin.

Konjunktureller Ausblick

Entwickelte Länder liegen bei der Erholung vorn …

Die weltweite Erholung von der Coronavirus-Krise setzte sich im April fort. Insbesondere in den USA stieg das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor auf Rekordhochs. Allerdings tritt nun das unterschiedliche Tempo der Erholung zutage, da die entwickelten Länder bei der Einführung von Impfstoffen und der Lockerung von Beschränkungen vorn liegen. Die Schwellenländer dagegen stehen in Bezug auf die Pandemie, den Impffortschritt und politische Hilfsmaßnahmen weniger günstig da.

Ein wichtiges Element im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld ist die Fähigkeit der US-Regierung, die Produktionslücke in den Vereinigten Staaten mit mehreren staatlichen Ausgabenpaketen zu schließen. Gleichzeitig hält die US-Notenbank an ihrer Aussage fest, dass sie erst dann über eine Zinserhöhung nachdenken will, wenn ihr Inflationsziel und Vollbeschäftigung eindeutig erreicht sind.

Im Euroraum erreichten die Auftragseingänge und die Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe im April neue Höchststände. Das Tempo der Impfstoffkampagnen hat sich beschleunigt, über 20 % der Bevölkerung haben eine erste Dosis erhalten, 50 % scheinen bis Jahresmitte erreichbar zu sein.

… während die Schwellenländer zurückfallen

Eine dritte Welle der Pandemie hat die Emerging Markets erfasst. Unter den großen Schwellenländern ist die Situation in Indien besonders gravierend. Während Abriegelungsmaßnahmen entscheidend sind, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, hängt die Fähigkeit zur Wiedereröffnung der Volkswirtschaften weiterhin von den Impffortschritten ab. In dieser Hinsicht liegen die Emerging Markets, von Ausnahmen abgesehen, deutlich hinter den entwickelten Ländern zurück.

Die Aussicht auf eine vollständige Normalisierung in den Schwellenländern wird zusätzlich durch das Auftreten verschiedener Virusvarianten eingetrübt. Das gilt nicht nur für die derzeit betroffenen Länder, sondern auch weltweit. Daher dürften die Reisebeschränkungen zwischen einzelnen Ländern verlängert werde. Die vollständige internationale Öffnung dürfte sich in das Jahr 2022 oder sogar darüber hinaus verschieben.

China / Asien

In China zeichnet sich die Hinwendung zu einer vorsichtigeren Geld- und Fiskalpolitik ab, obwohl es im April Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur gab. Es ist zu erwarten, dass die chinesische Geldpolitik in den kommenden Monaten weiter gestrafft wird, da der Staat den Fokus auf einen kontrollierten Schuldenabbau in der Wirtschaft und auf die Qualität des Wachstums statt auf die Quantität legt. Zwar waren jüngste Zahlungsausfälle bei Unternehmen nicht systemischer Natur, dennoch ist darauf zu achten, dass die Wirtschaft unter Druck gerät. Das Risiko politischer Fehlentscheidungen bleibt angesichts des Umfangs der Schuldenlast hoch.

Die Straffung der chinesischen Fiskal- und Geldpolitik sowie verschärfte Regulierung dürften sich allgemein auf asiatische Vermögenswerte auswirken. Zu erwarten ist ein nur moderater Schuldenabbau in der Wirtschaft, was in der Vergangenheit für riskante Anlagen mit Bezug zu China vorteilhaft war. Aufgrund regulatorischer Bedenken werden chinesische Aktien derzeit mit erheblichen Abschlägen im Vergleich zur Vergangenheit und zu den USA gehandelt. Unter Gegenwind dürfte vor allem der Technologiesektor leiden.

Ausblick

Insgesamt erwarte ich für die nächsten Monate einen kritischen und volatilen Aktienmarkt. Neben den o.a. Aspekten zu den Emerging Markets und Asien spielen die Inflationserwartungen und die damit einhergehende Gefahr von Zinserhöhungen bei den festverzinslichen Wertpapieren (z.B. Staatsanleihen) eine tragende Rolle.

Veränderungen im Portfolio

Aufgrund der aktuellen Analysen wurde das Target Managed Depot AR wie folgt neu strukturiert:

Verkäufe

Die Aktienfonds aus den Bereichen Emerging Markets und dem asiatisch-/pazifischen Raum wurden verkauft. Durch den jeweiligen Klick auf den Link werden die Kursentwicklungen der Fonds angezeigt.

  1. Vontobel Fund – mtx Sustainable Emerging Markets Leaders
  2. Morgan Stanley Investment Funds Asia Opportunity
  3. Fidelity Funds – Asia Pacific Opportunities Fund
  4. JPMorgan Funds-Emerging Markets Equity
  5. L&G Artificial Intelligence UCITS ETF

Diese Fonds waren maßgeblich für den negativen Kursverlauf des Depots verantwortlich.

Käufe

Gekauft wurde diverse flexible vermögensverwaltende Fonds, so dass insgesamt das Portfoliorisiko kleiner ist und der o.a. beschriebene Analyse angepasst wurde.

  1. sentix Risk Return –M
  2. Flossbach von Storch SICAV Multiple Opportunities
  3. FU Multi Asset Fonds
  4. Janus Henderson Balanced Fund
  5. Schroder ISF-Global Multi-Asset Balanced
  6. Selection Rendite Plus

Weitere Umstellungen sind ggfl. notwendig, wenn sich die Lage an den Märkten nicht entspannt.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.