Von der Krise des Finanzkonglomerats Greensill ist auch die Bremer Greensill Bank betroffen, bei der viele Sparer Geld angelegt haben. Die Bafin verhängt ein Zahlungsmoratorium, Sparer können vorläufig nichts abheben
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat am Mittwochnachmittag ein Moratorium über die deutsche Greensill-Bank in Bremen verhängt. Das bedeutet, dass kein Geld mehr aus dem Institut abfließen darf und kein neues mehr zufließen darf. Die Bafin stülpt damit quasi eine Glasglocke über die Bank. Für Anleger, die über Portale wie Weltsparen oder Zinspilot ihr Geld bei dem ehemals unter NF Bank firmierenden Institut Geld angelegt haben, heißt es jetzt geduldig zu sein. Denn sie können vorläufig nichts abheben, werden aber auch noch nicht entschädigt. Dafür muss die Bafin den Entschädigungsfall verkünden, was sich bislang noch nicht getan hat.
Die Einlagensicherung wird erst dann aktiv, wenn die Bafin offiziell einen Entschädigungsfall ausruft, wenn in der Bank also nicht mehr genug Liquidität vorhanden ist, um Sparer zu bedienen. Dem Bundesverband deutscher Banken (bdB) zufolge ist dies dann der Fall, wenn die Greensill-Bank „nicht in der Lage ist, die bei ihr unterhaltenen Einlagen zurückzuzahlen.“ Ob es dazu kommt ist noch offen.
Ein neuer Bilanzskandal?
Möglicherweise sind aber Mittel nicht vorhanden, die Bafin vermeldet den Verdacht, dass die Bilanz nicht stimmt. Dazu schreibt sie: „Die BaFin hat in einer forensischen Sonderprüfung festgestellt, dass die Greensill Bank AG nicht in der Lage ist, den Nachweis über die Existenz von bilanzierten Forderungen zu erbringen, die sie von der GFG Alliance Group angekauft hat.“ Und weiter: „Die BaFin hat daher bereits umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und zur Risikobegrenzung der Greensill Bank AG erlassen und einen Sonderbeauftragten bei der Bank eingesetzt.
Ist das erst die Spitze des Eisbergs? Soll heißen: Werden auch andere Banken mit hohen Zinsversprechen in Wanken geraten?
Wir werden sehen!